Bologna, bekannt für ihren mittelalterlichen Charme, bewahrt auch römische Spuren. Gegründet 189 v. Chr. als Bononia, folgte die Stadt einem typischen römischen Stadtplan. Heute können Besucher Überreste öffentlicher Gebäude, gepflasterte Straßen und Mosaike bestaunen, die ihre historische Bedeutung bezeugen.
Entdecken Sie eine Reiseroute, die Sie zu den wichtigsten archäologischen Zeugnissen der römischen Epoche im Herzen von Bologna und seiner Umgebung führt
Bologna Stadt: Zwischen Straßen, Mosaiken und antiken Funden
Im Herzen der Stadt, unter der modernen Biblioteca Salaborsa, verbergen sich die Ruinen des antiken Bononia. Hier können Besucher die römischen Straßenzüge und die Fundamente öffentlicher Gebäude, darunter die Basilika Civile, bestaunen. Ein Besuch dieser Ausgrabungen ermöglicht einen faszinierenden Blick auf die historische Schichtung der Stadt.

Die antike
Via Aemilia durchquerte Bononia entlang des Decumanus Maximus, dessen Pflasterung in den Untergeschossen des Palazzo Re Enzo sichtbar ist. Hier lassen sich Abschnitte der römischen Straße, ein gemauertes Abwassersystem und Fragmente von Bodenmosaiken aus der Kaiserzeit bestaunen.
In der
Via Carbonesi befinden sich die Überreste des römischen Theaters, des ältesten Stein-Theaters der römischen Architektur in der Region. Es stammt aus den ersten Jahrzehnten des 1. Jahrhunderts v. Chr. und wurde später mit edlen Marmorverzierungen erweitert. Das Theater war ein bedeutendes kulturelles Zentrum seiner Zeit.

Das Museum für die Geschichte von Bologna im Palazzo Pepoli in der Via Castiglione 10 beherbergt ein
Originalfragment des Decumanus maximus der Via Aemilia, die der heutigen Via Rizzoli entspricht und 1959 entdeckt wurde. Es handelt sich um einen außergewöhnlichen archäologischen Fund, der noch heute die Wagenabdrücke auf dem Pflaster trägt.

Ein Muss für Archäologiebegeisterte: Das Städtische Archäologische Museum bewahrt eine umfangreiche Sammlung römischer Artefakte, darunter Grabstelen, monumentale Säulen und Mosaike aus den Domus von Bononia. Hier ist auch eine Statue des Kaisers Nero aus dem römischen Theater ausgestellt.
Unter dem Geschäft im Palazzo Lupari befindet sich ein Abschnitt der Via Aemilia sowie ein Bodenmosaik aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., das zu einer luxuriösen Domus gehörte. Ein beeindruckendes Beispiel für die Eleganz römischer Wohnhäuser in Bononia.
Im Komplex von Santo Stefano weist eine Inschrift an der Außenmauer der Kirche des Kruzifixes auf das Vorhandensein eines Iseums in Bononia hin, eines heiligen Gebäudes zu Ehren der ägyptischen Göttin Isis, das sich wahrscheinlich im Bereich des Heiligen Grabes (der achteckigen Kirche neben der Kirche des Kruzifixes) befand. In der
Kirche der Heiligen Vitalis und Agricola kann man zudem ein ionisches Kapitell bewundern, das vermutlich aus der Basilika des Forums stammt.

Bologna außerhalb des Zentrums: Entdeckung der Umgebung
Nur wenige Kilometer von Bologna entfernt, entlang der Via Aemilia, liegen die
Ruinen der antiken Stadt Claterna, die im 6. Jahrhundert n. Chr. auf mysteriöse Weise verschwand. Das Museum von Claterna zeigt archäologische Funde wie Keramiken, Münzen und Alltagsgegenstände und bietet eine faszinierende Reise in die Vergangenheit.
Eingebettet in eine malerische Landschaft erinnert der Cippo di Sacerno an ein bedeutendes Ereignis der römischen Geschichte: das Treffen zwischen Octavian Augustus, Marcus Aemilius Lepidus und Marcus Antonius im Jahr 43 v. Chr. zur Aufteilung des Reiches nach der Ermordung von Julius Cäsar. Ein symbolträchtiger Ort für alle, die sich für die Geschichte des Zweiten Triumvirats interessieren.
Im
Museum San Domenico in Imola können Besucher die Domus del Rasoio bewundern, eine kürzlich entdeckte römische Residenz. Die gut erhaltenen Mosaike und Fresken erzählen vom Alltag der lokalen Elite und bieten eine einzigartige Perspektive auf die kaiserliche Epoche.
